So etwas wie ein Lichtpunkt und Hoffnungszeichen war das Jubiläum am 3. Dezember, als der Mettener Gebetskreis, der von Michael und Eva Hartl geleitet wird, sein 40-jähriges Bestehen feierte. Derzeit besteht der Kreis aus 29 Mitgliedern. Initiiert hat ihn Abt Wolfgang Maria Hagl OSB, der am Vormittag zusammen mit sieben weiteren Priestern einen wunderbaren Gottesdienst in der Klosterkirche zelebrierte. Mit am Altar stand der Mettener Ortspfarrer, Pater Josef Brauner OSB, der die Predigt hielt. Auch die anderen Priester standen alle, wie es Michael Hartl ausdrückte, in gewisser Weise in einer Beziehung zu Metten. Msgr. Thomas Schmid war als Beauftragter für missionarische Pastoral aus Regensburg gekommen, Kpl. Matthias Zellner war zusammen mit seinem Pfarrer Magnus König aus Freyung angereist. Kanonikus i.R. Karl Raster aus Plattling war als geistlicher Begleiter eingeladen und Klinikpfarrer Thomas Strunz als Freund und Verbindung zum Klinikum Deggendorf. Der ehemalige Pfarrer von Grafling und Reisbach, BGR Martin Ramoser, konnte ebenfalls als Mitzelebrant begrüßt werden. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde das Allerheiligste für eine halbe Stunde zur Anbetung ausgesetzt, die mit dem Bach’schen Orgelstück „Jesus, meine Freude“ wunderbar eingeleitet wurde. Michael Hartl, der auch Vorsitzender des Werkes „Wachet und Betet“ ist, erinnerte in diesem Zusammenhang an die Gründerin des Werkes, Barbara Busowietz, der es immer ein Anliegen war, dass die heilige Messe in den Herzen der Besucher gut ausklingen konnte. Das war an diesem Tag auf alle Fälle gelungen!
Danach ging es in der Turnhalle des Gymnasiums mit Zeugnissen aus 40 Jahren weiter, insbesondere von Eva Hartl, teilweise auch von Michael selbst, der damit gleichzeitig versuchte, die vergangenen 40 Jahre in der charismatischen Erneuerung zu deuten. Weitere 19 Mitglieder des Gebetskreises fanden sich auf der Bühne ein und gaben ihre persönliche Antwort auf die Frage: Was hat mir der Gebetskreis gebracht? Eine Frau sagte ganz einfach: „Mein Leben ist heller geworden.“ Das wichtigste Resümee des Tages für den langjährigen Gebetskreis war sicher, dass die Qualität der Begegnungen entscheidend war.
Wenn auch anfangs etwas weniger Leute da waren, kamen im Laufe des Tages noch einige dazu, sodass ca. 150 Teilnehmer mitfeierten. Am frühen Nachmittag überreichten die CE-Sprecher Irmgard Hilmer und Pfarrer Markus Hochheimer Eva und Michael Hartl ein Präsent samt Urkunde mit besten Segenswünschen und übermittelten auch die Grüße der 1. Sprecherin Katrin Oppitz. Die kleine Lobpreisgruppe um Veronika und Sebastian Lohmer aus dem Gebetshaus Augsburg sorgte für eine hervorragende geistliche Atmosphäre in der Turnhalle, so auch der Vortrag von Dr. Johannes Hartl, Sohn von Evi und Michael und Leiter des Gebetshauses Augsburg, der mittlerweile europaweit als Konferenzredner sehr gefragt ist. Sein Vortrag war überschrieben mit: „Exodus – Lektionen für den Aufbruch.“ Johannes deutete die Erfahrungen des Volkes Israel in der Wüste beispielhaft für alle Lebenssituationen, in denen wir fühlen, dass Gott einen anderen Plan für uns hat, als den, an Ort und Stelle zu bleiben, und welche Hindernisse sich dabei unsererseits einstellen können (vgl. Buch Exodus). Er gliederte seinen Vortrag in sieben Punkte: 1. Die meisten finden „Gefangenschaft“, d. h. Schwimmen mit dem Mainstream, normal. 2. Vorschnelle Versuche bzw. etwas sozusagen übers Knie brechen zu wollen. 3. Wüste. 4. Gottesbegegnung. 5. Pharao konfrontieren („Wer ist DEIN Pharao?“ – an die Zuhörer gewandt). 6. Leben im „Noch-nicht“. 7. Manches ist für eine spätere Generation: es braucht Geduld, etwas Neues wachsen zu sehen, das Gott schenkt. Nach seinem Vortrag betete Johannes Hartl für alle um die Gnade, diesen Auszug, den der Herr von jedem von uns erwartet, erspüren und durchziehen zu können. Dann beteten die anwesenden Priester und alle anderen Zuhörer auch für Johannes und seinen Dienst, bevor sie mit dem Segen der Priester ihren Heimweg antraten. Ein durchweg schöner Festtag!
Pfr. Markus Hochheimer