Ich war vor etwa 10 Jahren in einer Lebenskrise. Durch eine Gotteserfahrung bin ich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens gegangen. Da ich in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen bin, glaubte ich, dass es einen Gott gibt. Eine persönliche Beziehung zu ihm hatte ich allerdings nicht. Mein damaliges Gottesbild war das eines strengen Richters. Ermutigt durch meine Anfangserfahrung fand ich eines Tages im Internet den Satz „Gott wird in unserem Leben nicht wirken, wenn wir nicht bereuen. Reue ist der Schlüssel zur Machtfülle Gottes!“
Durch meine Suche lernte ich Gott nach und nach besser kennen. Am meisten berührte mich, wie er mit Menschen umgeht, die weit weg von ihm sind. Er ist kein Gott, der ihnen ihre Fehler ständig vorwirft und sie aufrechnet. Im Gegenteil, er möchte sie vergeben, weil er den Menschen liebt, so wie er ist. Die Bibel nennt das Barmherzigkeit. Ich spürte, dass diese bedingungslose Liebe auch mir galt. In mir wuchs ein Verlangen, mein Verhältnis zu ihm in Ordnung zu bringen. In einem monatelangem Ringen mit mir und meinen Ängsten (Wie wird mein Leben wohl weitergehen, denn ich erkannte, was ich zu ändern hatte.) fand ich in einem Forum sehr viel Mut-machende Gedanken. Der Forumsbeitrag „Mut zur Beichte“ war der Schlüssel zu meinem Durchbruch. Und zum ersten Mal nach zwölf Jahren empfing ich wieder das Sakrament der Versöhnung. Ich fühlte mich an diesem Tag wie neugeboren und konnte seine Liebe förmlich spüren.
Heute, Jahre später, kann ich den Satz aus dem Internet nur bestätigen. Mir ist mehr denn je bewusst, wie sehr sich Gott nach jedem Menschen sehnt, dass er nach Hause zurückkommt. Mein Leben hat eine ganz neue Ausrichtung bekommen, neue Freundschaften sind entstanden und vor allem hat mein Leben ein neues Fundament bekommen. Mein Mut und mein Vertrauen wurden mehr als tausendfach belohnt.
Michael Hochmuth