Das Prinzip des Kreuzes

Das Prinzip des Kreuzes

Die Bedingung, um Jünger Jesu zu sein, d. h. IHM nachzufolgen, ist klar und eindeutig: Zu allen sagte Er:

„Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“
Lk 9,23

1. Jesus starb für mich am Kreuz

Am Kreuz starb Jesus – stellvertretend für mich. Auf sich nahm Er Strafe und Verurteilung für die Sünden, die ich/wir getan haben.

Adam und Christus sind Stellvertreter für die ganze Menschheit: 1 Kor 15,22.

Der erste Adam war Vater des natürlichen Menschen – der alten Schöpfung. Von ihm erbten wir das Getrennt–Sein von Gott, den geistlichen Tod, eine zur Sünde neigende Natur. All das nennen wir zusammen „Erbsünde“.

Der letzte Adam, Jesus, ist der Vater des geistlichen Menschen – der neuen Schöpfung (2 Kor 5,17).

Durch Ihn erlangen wir neues Leben, eine neue Natur, eine neue Freundschaftsbeziehung mit Gott. Vgl.: 1 Kor 15,45 und Röm 5,17 und 19. Jesus hat dies für uns möglich gemacht und bewirkt, als Er stellvertretend für uns starb.

Analog dazu vergleichen wir die erste Eva und ihren Ungehorsam (Gen 3,6 und 16)

und die zweite Eva, Maria, (Gen 3,15) und ihren Gehorsam (Lk 1,38) und ihre Aufforderung Jesus zu gehorchen (Joh 2,5), und ihre Treue, als sie bei ihrem Sohn unter dem Kreuz stand und ihm beistand (Joh 19,25-27; Lk 2,35). Darum tun wir gut daran, die Prophezeiung der Bibel zu erfüllen: Lk 1,48.

2. Ich starb in Christus

Viele Christen merken, dass sie, obwohl sie ihre Sünden gebeichtet haben und die Vergebung im Glauben angenommen haben, immer noch im Sog der Sünde sind. Viele Probleme mit denen man sich da abquält kommen einfach daher, dass man zu wenig um die volle Wirksamkeit dessen weiß, was Jesus für uns am Kreuz bewirkt hat. In unserem täglichen Leben können wir den Sieg über die Macht der Sünde erfahren, wenn uns bewusst wird, dass Jesus nicht nur für mich starb, sondern dass auch ich mit Ihm gestorben bin!

a) Ich bin mit Ihm gekreuzigt
Die sündhafte Natur, die ich von Adam geerbt habe, und die mein Leben so beeinflusst hat, wurde mit all Ihrem Einfluss auf mein Benehmen und meinen Charakter (zusammen mit Jesus) an das Kreuz genagelt.
Lies Röm 6,6-11

b) Ich bin mit Ihm begraben
Als Jesus vom Kreuz genommen und in das Grab gelegt wurde, wurde ich mit Ihm in jenes Grab gelegt. Christi Begräbnis war mein Begräbnis. Wenn wir in das Wasser der Taufe hinabsteigen, ist dies unser Begräbnis, in dem wir uns im Glauben mit Jesu Begräbnis identifizieren nehmen wir diese Tatsache als unsere Erfahrung an. Nur wenn einer tot ist, wird er begraben.
Lies Röm 6,3-4

c) Ich bin mit Ihm von den Toten auferstanden
Dieses neue Leben in Christus ist Anteil an Seiner Auferstehung. Wie sah die Auferstehung Jesu aus? Er überwand die Mächte Satans (Kol 2,15).

Ich war in Christus dabei, als Er triumphierte. Er besiegte Satan nicht nur für sich damals, sondern auch für mich heute. Satan hat keine Macht mehr über Ihn, und darum auch keine Macht mehr über mich, solange ich in Christus bleibe.
Lies Röm 6,5

Dies sind die Tatsachen!
Unser Tod, unser Begräbnis und unsere Auferstehung sind Tatsachen, die vor 2000 Jahren stattgefunden haben. Was macht man mit Tatsachen? Man erinnert sich daran und baut auf ihnen auf. Genau das sollen wir tun nach der Bibel:
Lies Röm 6,11

Das Sakrament der Taufe

Die Taufe durch vollständiges Untertauchen ins Wasser ist das Bild, das diese Erfahrung der Identifikation mit Christus am besten ausdrückt. Auch die erneuerte Katholische Taufliturgie sieht dieses völlige Untertauchen ins Wasser als die angemessene und normale Form der Taufe für Erwachsene an, die aus dem Heidentum konvertieren. Das ins Wasser versenkt werden und das Heraussteigen aus dem Wasser identifiziert uns mit dem Tod und der Auferstehung zu neuem Leben.

Als Ausnahme zu dieser Taufform wissen wir aus dem Gebrauch der Urkirche, dass auch die Taufe durch Übergießen des Wassers auf den Kopf des Täuflings weit verbreitet war für die Taufe der Kranken und der kleinen Kinder. Schon von Anfang an wurden bei der Bekehrung ganze Haushalte getauft (vgl. Apg 16,33).

Die Lehre der Wiedertäufer, die behaupten, man müsse sich noch einmal taufen lassen, wenn man als Kind getauft war und nach einer Zeit der Lauheit zu einem lebendigen Glauben findet, kann man nicht zustimmen. Jedoch braucht jeder Mensch, wenn er das erste mal oder wieder zum Glauben kommt, wenn er schon getauft war, eine Erneuerung seiner Hingabe an Jesus im Glauben, eine Wiederbelegung durch Tauferneuerung (Lebensübergabe an Jesus), das Bekennen der Sünden (Jak 5,16),

die Erneuerung der Taufgelübde und das Leben aus dem Glauben. Die Möglichkeit, die Erneuerung der Taufgelübde mit der Erfahrung des Untertauchens zu verbinden ist gegeben. Man spricht dabei aber nicht „Ich taufe dich …“, sondern: „Gedenke, dass du getauft bist im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!“

Gott jedoch steht über allem. Sein Geist weht wo Er will. Kornelius wurde erst mit Heiligem Geist erfüllt – danach erst wurde die Taufe nachgeholt (Apg 10,44-48).

3. Das tägliche Kreuz

Lies Eph 2,5-6.

Jesus ist aufgefahren in den Himmel und sitzt zur Rechten Gottes des Vaters in Macht und Autorität. Wir sind dort mit Ihm! Wir sind Miterben mit Christus, gesegnet mit allem geistlichen Segen. (vgl. Röm 8,17 u. Eph 1,3)

Phil 2,5

wird für uns nun zur Aufgabe und zur Freude. Jesus fordert uns auf, unser Kreuz auf uns zu nehmen und Ihm zu folgen (Lk 9,23). Das heißt, dass wir Tag für Tag unser Kreuz auf uns nehmen, so wie es Jesus tat, in der Haltung des Dieners.

Die drei Aspekte des Kreuzes

Christus ist gekreuzigt ..

  • … für uns (einmal) 1 Kor 15,3
    Begnadigt Eph 1,6
    Sünden – Fleisch Gal 5,20-21 – Perversität (Unmenschlichkeit)
  • … statt uns (einmal) Röm 6,6
    BefreitKol 1,13
    Sünde – gekreuzigt Gal 5,24 – Der fleischliche „alte Mensch“ (sich treiben lassen, Fleischlichkeit)
  • … in uns (täglich) Lk 9,23
    Lebendiges Opfer Röm 12,1
    Natürlich – Geist Gal 5,22-23 – Der „neue Mensch“ täglich (Menschlichkeit)


Am Fuß des Kreuzes
ist die Quelle des Lebens!