Das Prinzip des Kreuzes

Das Prinzip des Kreuzes

Die Bedingung, um Jünger Jesu zu sein, d. h. IHM nachzufolgen, ist klar und eindeutig: Zu allen sagte Er:

„Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“
Lk 9,23

1. Jesus starb für mich am Kreuz

Am Kreuz starb Jesus – stellvertretend für mich. Auf sich nahm Er Strafe und Verurteilung für die Sünden, die ich/wir getan haben.

Adam und Christus sind Stellvertreter für die ganze Menschheit:

22 Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden
Der erste Adam war Vater des natürlichen Menschen – der alten Schöpfung. Von ihm erbten wir das Getrennt–Sein von Gott, den geistlichen Tod, eine zur Sünde neigende Natur. All das nennen wir zusammen „Erbsünde“.

Der letzte Adam, Jesus, ist der Vater des geistlichen Menschen – der neuen Schöpfung

17 Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, Neues ist geworden.
Durch Ihn erlangen wir neues Leben, eine neue Natur, eine neue Freundschaftsbeziehung mit Gott. Vgl.:
45 So steht es auch in der Schrift: Adam, der Erste Mensch, wurde ein irdisches Lebewesen. Der Letzte Adam wurde lebendig machender Geist.
und
17 Ist durch die Übertretung des einen der Tod zur Herrschaft gekommen, durch diesen einen, so werden erst recht alle, denen die Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit reichlich zuteil wurde, leben und herrschen durch den einen, Jesus Christus. … 19 Wie durch den Ungehorsam des einen Menschen die vielen zu Sündern wurden, so werden auch durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht werden.
Jesus hat dies für uns möglich gemacht und bewirkt, als Er stellvertretend für uns starb.

Analog dazu vergleichen wir die erste Eva und ihren Ungehorsam

6 Da sah die Frau, dass es köstlich wäre, von dem Baum zu essen, dass der Baum eine Augenweide war und dazu verlockte, klug zu werden. Sie nahm von seinen Früchten und aß; sie gab auch ihrem Mann, der bei ihr war, und auch er aß. … 16 Zur Frau sprach er: Viel Mühsal bereite ich dir, sooft du schwanger wirst. / Unter Schmerzen gebierst du Kinder. / Du hast Verlangen nach deinem Mann; / er aber wird über dich herrschen.
und die zweite Eva, Maria,
15 Feindschaft setze ich zwischen dich und die Frau, / zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. / Er trifft dich am Kopf / und du triffst ihn an der Ferse.
und ihren Gehorsam
38 Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
und ihre Aufforderung Jesus zu gehorchen
5 Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!
und ihre Treue, als sie bei ihrem Sohn unter dem Kreuz stand und ihm beistand
Joh 19
25 Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. 26 Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! 27 Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Lk 2
35 Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.

Darum tun wir gut daran, die Prophezeiung der Bibel zu erfüllen:
8 Wenn du zu einer Hochzeit eingeladen bist, such dir nicht den Ehrenplatz aus. Denn es könnte ein anderer eingeladen sein, der vornehmer ist als du,

2. Ich starb in Christus

Viele Christen merken, dass sie, obwohl sie ihre Sünden gebeichtet haben und die Vergebung im Glauben angenommen haben, immer noch im Sog der Sünde sind. Viele Probleme mit denen man sich da abquält kommen einfach daher, dass man zu wenig um die volle Wirksamkeit dessen weiß, was Jesus für uns am Kreuz bewirkt hat. In unserem täglichen Leben können wir den Sieg über die Macht der Sünde erfahren, wenn uns bewusst wird, dass Jesus nicht nur für mich starb, sondern dass auch ich mit Ihm gestorben bin!

a) Ich bin mit Ihm gekreuzigt
Die sündhafte Natur, die ich von Adam geerbt habe, und die mein Leben so beeinflusst hat, wurde mit all Ihrem Einfluss auf mein Benehmen und meinen Charakter (zusammen mit Jesus) an das Kreuz genagelt.

6 Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben. 7 Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. 8 Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. 9 Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn. 10 Denn durch sein Sterben ist er ein für allemal gestorben für die Sünde, sein Leben aber lebt er für Gott. 11 So sollt auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus.

b) Ich bin mit Ihm begraben
Als Jesus vom Kreuz genommen und in das Grab gelegt wurde, wurde ich mit Ihm in jenes Grab gelegt. Christi Begräbnis war mein Begräbnis. Wenn wir in das Wasser der Taufe hinabsteigen, ist dies unser Begräbnis, in dem wir uns im Glauben mit Jesu Begräbnis identifizieren nehmen wir diese Tatsache als unsere Erfahrung an. Nur wenn einer tot ist, wird er begraben.

3 wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? 4 Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben.

c) Ich bin mit Ihm von den Toten auferstanden
Dieses neue Leben in Christus ist Anteil an Seiner Auferstehung. Wie sah die Auferstehung Jesu aus? Er überwand die Mächte Satans

15 Die Fürsten und Gewalten hat er entwaffnet und öffentlich zur Schau gestellt; durch Christus hat er über sie triumphiert.
Ich war in Christus dabei, als Er triumphierte. Er besiegte Satan nicht nur für sich damals, sondern auch für mich heute. Satan hat keine Macht mehr über Ihn, und darum auch keine Macht mehr über mich, solange ich in Christus bleibe.
5 Wenn wir nämlich ihm gleich geworden sind in seinem Tod, dann werden wir mit ihm auch in seiner Auferstehung vereinigt sein.

Dies sind die Tatsachen!
Unser Tod, unser Begräbnis und unsere Auferstehung sind Tatsachen, die vor 2000 Jahren stattgefunden haben. Was macht man mit Tatsachen? Man erinnert sich daran und baut auf ihnen auf. Genau das sollen wir tun nach der Bibel:

11 So sollt auch ihr euch als Menschen begreifen, die für die Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus.

Das Sakrament der Taufe

Die Taufe durch vollständiges Untertauchen ins Wasser ist das Bild, das diese Erfahrung der Identifikation mit Christus am besten ausdrückt. Auch die erneuerte Katholische Taufliturgie sieht dieses völlige Untertauchen ins Wasser als die angemessene und normale Form der Taufe für Erwachsene an, die aus dem Heidentum konvertieren. Das ins Wasser versenkt werden und das Heraussteigen aus dem Wasser identifiziert uns mit dem Tod und der Auferstehung zu neuem Leben.

Als Ausnahme zu dieser Taufform wissen wir aus dem Gebrauch der Urkirche, dass auch die Taufe durch Übergießen des Wassers auf den Kopf des Täuflings weit verbreitet war für die Taufe der Kranken und der kleinen Kinder. Schon von Anfang an wurden bei der Bekehrung ganze Haushalte getauft

33 Er nahm sie in jener Nachtstunde bei sich auf, wusch ihre Striemen und ließ sich sogleich mit allen seinen Angehörigen taufen.

Die Lehre der Wiedertäufer, die behaupten, man müsse sich noch einmal taufen lassen, wenn man als Kind getauft war und nach einer Zeit der Lauheit zu einem lebendigen Glauben findet, kann man nicht zustimmen. Jedoch braucht jeder Mensch, wenn er das erste mal oder wieder zum Glauben kommt, wenn er schon getauft war, eine Erneuerung seiner Hingabe an Jesus im Glauben, eine Wiederbelegung durch Tauferneuerung (Lebensübergabe an Jesus), das Bekennen der Sünden

16 Darum bekennt einander eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheiligt werdet. Viel vermag das inständige Gebet eines Gerechten.
die Erneuerung der Taufgelübde und das Leben aus dem Glauben. Die Möglichkeit, die Erneuerung der Taufgelübde mit der Erfahrung des Untertauchens zu verbinden ist gegeben. Man spricht dabei aber nicht „Ich taufe dich …“, sondern: „Gedenke, dass du getauft bist im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes!“

Gott jedoch steht über allem. Sein Geist weht wo Er will. Kornelius wurde erst mit Heiligem Geist erfüllt – danach erst wurde die Taufe nachgeholt

44 Noch während Petrus dies sagte, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten. 45 Die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, konnten es nicht fassen, dass auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde. 46 Denn sie hörten sie in Zungen reden und Gott preisen. Petrus aber sagte: 47 Kann jemand denen das Wasser zur Taufe verweigern, die ebenso wie wir den Heiligen Geist empfangen haben? 48 Und er ordnete an, sie im Namen Jesu Christi zu taufen. Danach baten sie ihn, einige Tage zu bleiben.

3. Das tägliche Kreuz

5 Gott aber, der voll Erbarmen ist, hat uns, die wir infolge unserer Sünden tot waren, in seiner großen Liebe, mit der er uns geliebt hat, zusammen mit Christus wieder lebendig gemacht. Aus Gnade seid ihr gerettet. 6 Er hat uns mit Christus Jesus auferweckt und uns zusammen mit ihm einen Platz im Himmel gegeben.
Jesus ist aufgefahren in den Himmel und sitzt zur Rechten Gottes des Vaters in Macht und Autorität. Wir sind dort mit Ihm! Wir sind Miterben mit Christus, gesegnet mit allem geistlichen Segen.
Röm 8,17 Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; wir sind Erben Gottes und sind Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden.
Eph 1,3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: / Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet / durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel.

5 Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht
wird für uns nun zur Aufgabe und zur Freude. Jesus fordert uns auf, unser Kreuz auf uns zu nehmen und Ihm zu folgen
23 Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
Das heißt, dass wir Tag für Tag unser Kreuz auf uns nehmen, so wie es Jesus tat, in der Haltung des Dieners.

Die drei Aspekte des Kreuzes

Christus ist gekreuzigt ..

  • … für uns (einmal)
    3 Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, / gemäß der Schrift

    Begnadigt
    6 zum Lob seiner herrlichen Gnade. Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn

    Sünden – Fleisch
    20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, 21 Neid und Missgunst, Trink- und Essgelage und Ähnliches mehr. Ich wiederhole, was ich euch schon früher gesagt habe: Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben.
    – Perversität (Unmenschlichkeit)
  • … statt uns (einmal)
    6 Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben.

    Befreit
    13 Er hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich seines geliebten Sohnes.

    Sünde – gekreuzigt
    24 Alle, die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.
    – Der fleischliche „alte Mensch“ (sich treiben lassen, Fleischlichkeit)
  • … in uns (täglich)
    23 Zu allen sagte er: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

    Lebendiges Opfer
    1 Angesichts des Erbarmens Gottes ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiges und heiliges Opfer darzubringen, das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst.

    Natürlich – Geist
    22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Sanftmut und Selbstbeherrschung; dem allem widerspricht das Gesetz nicht.
    – Der „neue Mensch“ täglich (Menschlichkeit)


Am Fuß des Kreuzes
ist die Quelle des Lebens!